Details des Biertyps

Name
Irish Stout
Style Gui­de
BJCP 2015
BJCP
15 B
Alko­hol
4.0 - 4.5 %vol
Stamm­wür­ze
9 - 11 °P
Rest­ex­trakt
1.75 - 2.75 %gew
Bit­te­re
25 - 45 IBU
Far­be
65.5 - 105.5 EBC
Aus­se­hen
Tief­schwarz bis sehr tief­braun mit gra­nat­ro­ten Refle­xen in der Far­be. Laut Guin­ness “erscheint Guin­ness-Bier zwar schwarz, ist aber eigent­lich ein sehr dunk­ler Rub­in­ton.” Undurch­sich­tig. Eine dicke, cre­mi­ge, lang­an­hal­ten­de, bräun­li­che Schaum­kro­ne ist cha­rak­te­ris­tisch, wenn es als Nit­ro ser­viert wird, aber erwar­ten Sie nicht die dich­te, cre­mi­ge Schaum­kro­ne bei einem Flaschenbier.
Geschmack
Mäßig gerös­te­tes Getrei­de- oder Malz­aro­ma mit einer mitt­le­ren bis hohen Hop­fen­bit­te­re. Der Abgang kann tro­cken und kaf­fee­ar­tig bis mäßig aus­ge­wo­gen mit einem Hauch von Kara­mell oder mal­zi­ger Süße sein. Hat typi­scher­wei­se kaf­fee­ähn­li­che Aro­men, kann aber auch einen bit­ter­sü­ßen oder unge­süß­ten Scho­ko­la­den­cha­rak­ter im Gau­men haben, der bis in den Abgang anhält. Zu den aus­glei­chen­den Fak­to­ren gehö­ren eine gewis­se Cre­mig­keit, eine mitt­le­re bis gerin­ge Fruch­tig­keit und ein mitt­le­res bis kein Hop­fen­aro­ma (oft erdig). Der Grad der Bit­ter­keit ist etwas varia­bel, eben­so wie der gerös­te­te Cha­rak­ter und die Tro­cken­heit des Abgangs, was ver­schie­de­ne Inter­pre­ta­tio­nen der Brau­er zulässt.
Geruch
Mäßi­ges kaf­fee­ar­ti­ges Aro­ma domi­niert typi­scher­wei­se; kann leich­te Sekun­där­no­ten von dunk­ler Scho­ko­la­de, Kakao und/oder gerös­te­tem Getrei­de auf­wei­sen. Ester mäßig-gering bis gar nicht vor­han­den. Hop­fen­aro­ma gering bis gar nicht vor­han­den. Kann leicht erdig oder blu­mig sein, ist aber typi­scher­wei­se nicht vorhanden.
Mund­ge­fühl
Mit­tel-leich­ter bis mit­tel-vol­ler Kör­per, mit einem etwas cre­mi­gen Cha­rak­ter (beson­ders, wenn er mit einem Nit­ro-Guss ser­viert wird). Gerin­ge bis mitt­le­re Kar­bo­ni­sie­rung. Für die hohe Hop­fen­bit­te­re und den hohen Anteil an dunk­lem Getrei­de ist die­ses Bier bemer­kens­wert weich. Kann eine leich­te Adstrin­genz von den gerös­te­ten Kör­nern haben, obwohl Här­te uner­wünscht ist.
Gesamt­ein­druck
Ein schwar­zes Bier mit einem aus­ge­präg­ten Röst­aro­ma, das oft an Kaf­fee erin­nert. Die Aus­ge­wo­gen­heit kann von ziem­lich gleich­mä­ßig bis ziem­lich bit­ter rei­chen, wobei die aus­ge­wo­ge­ne­ren Ver­sio­nen etwas mal­zi­ge Süße haben und die bit­te­ren Ver­sio­nen ziem­lich tro­cken sind. Fass­bier­ver­sio­nen sind typi­scher­wei­se cre­mig, wenn sie mit Nit­ro auf­ge­gos­sen wer­den, aber Fla­schen­ver­sio­nen haben die­sen vom Aus­schank her­rüh­ren­den Cha­rak­ter nicht. Der Röst­ge­schmack kann tro­cken und kaf­fee­ar­tig bis etwas scho­ko­la­dig sein.
Zuta­ten
Guin­ness wird aus gerös­te­ter Gers­te, Gers­ten­flo­cken und hel­lem Malz her­ge­stellt, aber ande­re Braue­rei­en ver­wen­den nicht unbe­dingt gerös­te­te Gers­te, son­dern kön­nen auch Cho­co­la­te-Malt oder ande­re dunk­le und spe­zi­el­le Mal­ze ver­wen­den. Wel­che Kom­bi­na­ti­on von Malz oder Getrei­de auch immer ver­wen­det wird, das resul­tie­ren­de Pro­dukt soll­te schwarz sein. Cork-Stouts sind in ihrer Zusam­men­set­zung viel­leicht näher an den his­to­ri­schen Lon­do­ner Stouts mit einer abwechs­lungs­rei­chen Schüt­tung, die nicht von gerös­te­ter Gers­te domi­niert wird.
Geschich­te
Der Stil ent­wi­ckel­te sich aus dem Ver­such, aus dem Erfolg der Lon­do­ner Por­ters Kapi­tal zu schla­gen, spie­gel­te aber ursprüng­lich einen vol­le­ren, cre­mi­ge­ren, “stou­te­ren” Kör­per und Stär­ke wider. Guin­ness begann 1799, aus­schließ­lich Por­ter zu brau­en, und um 1810 eine “stou­ter kind of por­ter”. Iri­sches Stout unter­schied sich von Lon­do­ner Sin­gle Stout (oder ein­fach Por­ter) in den spä­ten 1800er Jah­ren, mit einer Beto­nung auf dunk­le­ren Mal­zen. Guin­ness war eine der ers­ten Braue­rei­en, die in den 1820er Jah­ren schwar­zes Patent­malz für Por­ter und Stouts ver­wen­de­te. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg begann Guin­ness, gerös­te­te Gers­te zu ver­wen­den, wäh­rend die Lon­do­ner Braue­rei­en wei­ter­hin brau­nes Malz ein­setz­ten. In den 1950er Jah­ren begann Guin­ness mit der Ver­wen­dung von geflock­ter Gers­te, was die Dämp­fung eben­falls stark erhöh­te. Guin­ness Draught wur­de 1959 als Mar­ke ein­ge­führt. Dosen und Fla­schen wur­den in den spä­ten 1980er und 1990er Jah­ren entwickelt.
Kom­men­tar
Wenn eine Braue­rei ein Stout und ein Por­ter anbot, war das Stout immer das stär­ke­re Bier (es wur­de ursprüng­lich “Stout Por­ter” genannt). Moder­ne Ver­sio­nen wer­den mit einer nied­ri­ge­ren Stamm­wür­ze gebraut und spie­geln nicht mehr unbe­dingt eine höhe­re Stär­ke als Por­ter wider. Dies ist heu­te typi­scher­wei­se ein Fass­bier; Fla­schen­ver­sio­nen wer­den typi­scher­wei­se aus einer höhe­ren Stamm­wür­ze gebraut und wer­den gewöhn­lich Extra Stouts genannt. In Irland gibt es regio­na­le Unter­schie­de, ähn­lich der Varia­bi­li­tät bei eng­li­schen Bit­ters. Stouts vom Dub­lin-Typ ver­wen­den gerös­te­te Gers­te, sind bit­te­rer und tro­cke­ner. Cork-Stouts sind süßer, weni­ger bit­ter und haben Aro­men von Scho­ko­la­de und Spe­zi­al­mal­zen. Kom­mer­zi­el­le Exem­pla­re die­ses Stils sind fast immer mit einem Nit­ro-Abguss ver­bun­den. Erwar­ten Sie nicht, dass tra­di­tio­nel­le fla­schen­kon­di­tio­nier­te Bie­re die vol­le, cre­mi­ge Tex­tur oder die sehr lang anhal­ten­de Schaum­kro­ne haben, die tra­di­tio­nell mit einem Stick­stoff­aus­schank ver­bun­den ist.
Bei­spie­le
Bea­mish Irish Stout, Guin­ness Draught, Har­poon Bos­ton Irish Stout, Murphy’s Irish Stout, O’Hara’s Irish Stout, Por­ter­house Wrass­lers 4X
Noti­zen
Gerin­ge­re Stär­ke als ein Irish Extra Stout, aber mit ähn­li­chen Aro­men. Dunk­ler in der Far­be (schwarz) als ein eng­li­sches Por­ter (braun).