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Berechnung der Karbonisierung
Das Programm berechnet die Menge an Speise oder Zucker, um bei einer gegebenen Temperatur den gewünschten CO2-Gehalt des Jungbiers einzustellen oder den Zeitpunkt zum Grünschlauchen.
Bei den Messwerten im ersten Block ist die Temperatur mit 20°C und die Biermenge mit 20 Liter voreingestellt und kann entsprechend angepasst werden. Die Biermenge kann angegeben werden, damit Gesamtmengen und Alkoholgehalte korrekt berechnet werden können.
Die gewünschte CO2-Menge kann entweder direkt eingegeben oder durch Auswahl eines Biertyps auf einen typischen Wert eingestellt werden.
Im zweiten Block wird die Menge des entsprechend der Temperatur bereits im Bier gelösten CO2 und die zusätzlich noch benötigte Menge angezeigt.
Der dritte Block bietet die möglichen Methoden zum Karbonisieren an: Aufspeisen mit Zucker, Zuckerlösung oder Würze und Grünschlauchen.
Ist der voraussichtliche Restextrakt des Biers unbekannt, kommt nur das Aufspeisen mit Zucker oder Würze in Frage.
Zucker
Der trockene Zucker kann entweder in einen Abfüllbottich vorgelegt werden, bevor das Jungbier aus dem Gärbottich darauf geschlaucht wird oder mit einem speziellen Messlöffel in jede Flasche gefüllt werden.
Absolut wichtig ist, dass das Bier wirklich endvergoren ist. Enthält es noch vergärbaren Extrakt, würde der CO2-Gehalt und damit der Druck in den Flaschen größer als berechnet werden. Die Ergebnisse können dann vom Überschäumen über schlagartiges Entweichen beim Öffnen bis zum Platzen von Flaschen reichen.
Die nötige Zuckermenge pro Liter wird im ersten Tab angezeigt. Bei der Gabe in Flaschen muss die Flaschengröße berücksichtigt werden. In die üblichen 0,5-Liter-Flaschen kommt also nur die halbe Litermenge!
Ist die Jungbiermenge angegeben, wird auch die nötige Gesamtmenge an Zucker berechnet. Der dritte Wert zeigt an, wie sich der Alkoholgehalt des Biers durch die Zuckerzugabe erhöht.
Zuckerlösung
Löst man den Zucker vor der Zugabe in Wasser, wird der Alkoholgehalt des Biers nicht nur durch den Zucker erhöht, sondern durch die Wasserzugabe auch wieder verringert.
Um den resultierenden Alkoholgehalt genau zu berechnen, muss im zweiten Tab neben der Menge der Zuckerlösung auch der Alkoholgehalt des Jungbiers vor der Karbonisierung angegeben werden. Dann listet das Programm neben der nötigen Zuckermenge auch den Alkoholgehalt nach der Karbonisierung auf.
Zuckerlösung in Flaschen
Die Zuckerlösung kann auch in jede einzelne Flasche vorgelegt werden. Dafür wird mit Hilfe einer Einwegspritze eine genau berechnete Menge davon in jede Flasche gegeben.
Im dritten Tab wird die nötige Gesamtmenge an Zucker, die Gesamtmenge der Lösung und die Menge pro Flasche angezeigt. Die Größe der Flaschen ist mit 0,5 Liter voreingestellt, kann aber beliebig verändert werden. Die Menge pro Flasche ist mit 10 Milliliter vorgegeben, kann aber ebenfalls nach Wunsch eingestellt werden.
Die Zuckerlösung wirkt sich ebenso wie oben auf den Alkoholgehalt aus.
Speise
Wer auf die Zuckerzugabe verzichten will, kann Speise, also zwischengelagerte oder frisch bereitete Würze benutzen. Sie liefert den für die Karbonisierung nötigen Extrakt. Die genaue Menge ist vom Extraktgehalt der Speise abhängig, der über deren Stammwürze und Restextrakt berechnet wird.
Die Speise wird ebenso wie Zucker dem endvergorenen Bier zugegeben. Das Jungbier darf also keinen vergärbaren Extrakt mehr enthalten. Nur auf diese Weise kann die Speisemenge exakt berechnet werden.
Im vierten Tab wird nach Eingabe von Stammwürze und Restextrakt dann die Speisemenge pro Liter Jungbier und die Gesamtmenge an Speise angezeigt.
Beim Aufspeisen mit Würze verändert sich der Alkoholgehalt des Biers nicht, wenn die Würze aus dem gleichen Sud stammt und somit identische Stammwürze- und Restextrakt-Werte besitzt.
Grünschlauchen
Im fünften Tab wird schließlich das Grünschlauchen berechnet. Damit bezeichnet man die Methode, das Jungbier schon kurz vor Ende der Hauptgärung in einen Drucktank, Fässer oder Flaschen zu schlauchen. Das nötige CO2 erzeugt das Jungbier dann aus seinem eigenen Extrakt.
Der voraussichtliche Restextrakt kann mit einer Schnellvergärprobe ermittelt werden. Wenn man entsprechende Erfahrung mit hat, kann man sie auch anhand früherer Sude der gleichen Biersorte schätzen.
Als Ergebnis wird der Extraktgehalt angezeigt, den das Jungbier zum Zeitpunkt des Grünschlauchens aufweisen soll. Dieser Moment muss bei Flaschengärung exakt abgepasst werden, was - besonders bei obergärigen Bieren - sehr schwierig sein kann.
Bei Einsatz von gespundeten Drucktanks oder Fässern kann aber auch schon etwas früher, also bei etwas höherem Extraktgehalt umgeschlaucht werden; das überschüssige CO2 wird dann über den Spundapparat abgeblasen.
Bei dieser Methode verändert sich der Alkoholgehalt des Biers nicht.
Alle Extraktangaben beziehen sich auf den scheinbaren Extraktgehalt.