Details des Biertyps

Name
Weiss­bier
Style Gui­de
BJCP 2015
BJCP
10 A
Alko­hol
4.3 - 5.6 %vol
Stamm­wür­ze
11 - 13 °P
Rest­ex­trakt
2.5 - 3.5 %gew
Bit­te­re
8 - 15 IBU
Far­be
4 - 15 EBC
Aus­se­hen
Hel­les stroh­gel­be bis gol­de­ne Far­be. Eine sehr mäch­ti­ge, per­len­de lang­an­hal­ten­de wei­ße Schaum­kro­ne ist cha­rak­te­ris­tisch. Der hohe Pro­te­in­ge­halt des Wei­zens beein­träch­tigt die Klä­rung in unfil­trier­ten Bie­ren, wobei hier der Grad der Trü­bung vari­ie­ren kann. 
Geschmack
Wenig bis mäßi­ger Bana­nen- und Nel­ken­ge­schmack. Die Balan­ce und die Inten­si­tät der Phe­nol- und Ester- Kom­po­nen­ten kön­nen vari­ie­ren, sind aber bes­ten­falls aus­ge­wo­gen und mar­kant. Optio­nal kön­nen leich­te bis mäßi­ge Vanil­le-und/o­der leich­te Kau­gum­mi­no­ten den Bana­nen­ge­schmack, die Süße und die Aus­ge­wo­gen­heit ver­stär­ken, soll­ten aber nicht zu domi­nant sein. Der wei­che, etwas bro­ti­ge oder ker­ni­ge Geschmack des Wei­zens dient zur Unter­stüt­zung des Geschmacks, genau wie ein leicht ker­nig-süßer Malz­cha­rak­ter. Hop­fen­aro­ma ist leicht bis gar nicht vor­han­den und die Hop­fen­bit­te­re ist sehr gering bis mäßig gering. Gut abge­run­det, geschmack­voll am Gau­men mit einem rela­tiv tro­cke­nen Abgang. Der Ein­druck der Süße ent­steht ehr durch das Feh­len der Hop­fen­bit­te­re, als durch eine tat­säch­li­che Rest­sü­ße. Ein süßer oder schwe­rer Abgang wür­de die Trink­bar­keit erheb­lich beeinträchtigen.
Geruch
Mäßi­ge bis star­ke Aro­men von Phe­no­len (meist Nel­ke) und fruch­ti­gen Estern (typi­scher­wei­se Bana­ne). Die Balan­ce und Inten­si­tät der Phe­nol- und Ester­kom­po­nen­ten kön­nen vari­ie­ren, sind aber bes­ten­falls recht aus­ge­wo­gen und ziem­lich mar­kant. Der Geruch von Hop­fen kann gering bis nicht vor­han­den sein. Es kann ein leich­ter bis mäßi­gen Geruch von Wei­zen (wel­che als bro­tig oder ker­nig weg­ge­nom­men wird) vor­han­den sein, ande­re Malz­aro­men soll­ten aber nicht wahr­nehm­bar sein. Optio­nal kön­nen leich­te bis mäßi­ge Vanil­le- und oder leich­te Kau­gum­mi­no­ten ent­hal­ten sein, die aber nicht zu inten­siv oder domi­nant sein dür­fen. Sie tra­gen oft zu einer Kom­ple­xi­tät und Balan­ce bei.
Mund­ge­fühl
Mäßig-leich­ter bis mäßi­ger Kör­per. Nie schwer. Auf­ge­wir­bel­te Hefe kann die Wahr­neh­mung des Kör­pers ver­stär­ken. Die Tex­tur des Wei­zens ver­mit­telt eine wei­che, cre­mi­ge Fül­le, die in einen leich­ten, sprit­zi­gen Abgang über­geht, der durch die hohe Kar­bo­ni­sie­rung ent­steht. Immer sprudelnd.
Gesamt­ein­druck
Ein hel­les, erfri­schen­des deut­sches Wei­zen­bier, mit einer hohen Kar­bo­ni­sie­rung, einen tro­cke­nen Abgang, ein wei­ches Mund­ge­fühl und einen unver­wech­sel­ba­ren Bana­nen-Nel­ken-Cha­rak­ter, der durch die Hefe entsteht.
Zuta­ten
Laut deut­scher Tra­di­ti­on muss der Anteil von Wei­zen­malz min­des­tens 50% betra­gen, wobei es auch Vari­an­ten mit bis zu 70% gibt. Der Rest der Schüt­tung besteht typi­scher­wei­se aus Pils­ner Malz. Eine Dekok­ti­on ist das tra­di­tio­nel­le Mai­sche­ver­fah­ren, moder­ne Braue­rei­en nut­zen dies Tech­nik aber nor­ma­ler­wei­se nicht mehr. Weiß­bier­he­fe erzeugt die typi­schen wür­zi­gen und fruch­ti­gen Aro­men, wobei hohe Gär­tem­pe­ra­tu­ren die Balan­ce beein­flusst und Fehl­ge­schmä­cker erzeu­gen kann.
Geschich­te
Obwohl die Weiß­bier­tra­di­ti­on in Bay­ern Jahr­hun­der­te zurück­liegt, war das Brau­en des Weiß­biers zunächst nur dem bay­ri­schen Adel vor­be­hal­ten. Moder­nes Weiß­bier stammt aus dem Jahr 1872, als Schnei­der mit sei­ner Pro­duk­ti­on begann. Popu­lär wur­de es aber erst in den 1960‘er Jah­ren. Heu­te ist es vor allem in Süd­deutsch­land beliebt.
Kom­men­tar
Es han­delt sich um erfri­schen­de, kurz gereift Bie­re, die nur leicht gehopft sind und einen ein­zig­ar­ti­gen Bana­nen-Nel­ken-Cha­rak­ter (von der Hefe stam­mend) besitzt. Die­se Bie­re wer­den oft nicht lan­ge gela­gert und soll­ten am bes­ten getrun­ken wer­den, solang sie noch jung und frisch sind. Die trü­be Vari­an­te wird mit auf­ge­wir­bel­ter Hefe getrun­ken. Das Kris­tall­wei­zen ist fil­triert und extrem klar. Das Kris­tall­wei­zen ist gene­rell fruch­ti­ger und weni­ger phe­n­o­lisch als die Vari­an­te mit Hefe. 
Bei­spie­le
Ayin­ger Bräu Weis­se, Hacker-Pschorr Weis­se, Pau­la­ner Hefe-Wei­zen Natur­trüb, Schnei­der Weis­se Unser Ori­gi­nal, Wei­hen­ste­pha­ner Hefeweissbier