Name
Kellerbier
Style Guide
BJCP 2015
BJCP
7 C
Alkohol
4.7 - 5.4 %vol
Stammwürze
11.25 - 12.75 °P
Restextrakt
2 - 3 %gew
Bittere
25 - 40 IBU
Farbe
7 - 17.5 EBC
Aussehen
Mäßig trüb bis klar, je nachdem wie alt, aber nie extrem trüb. Gold bis tiefe rötliche Bernsteinfarbe. Weißliche, kremige Schaumkrone. Wenn aus dem Fass serviert ist eine leichte Karbonisierung und eine sehr kleine Schaumkrone möglich.
Geschmack
Anfängliche Malzaromen können eine Süße vermitteln, aber der Abgang ist moderat trocken bis trocken und leicht bitter. Markante und komplexe Malzigkeit erzeugen oft einen brotigen, toastigen Aspekt. Die Hopfenbitter ist mäßig bis mittelstark. Würzige oder krautige Hopfenaromen sind leicht bis mittelstark vorhanden. Die Balance kann sowohl auf der Malz- oder der Hopfenseite liegen, der Abgang ist aber nie süß. Merkbare Karamell- oder Röstamalzaromen sind unangebracht. Sehr wenig bis wenig Diacetyl. Sehr wenig Grüner Apfel oder durch Hefe erzeuget Noten sind möglich. Weicher, malziger Nachgeschmack
Geruch
Mäßig intensives Aroma von deutschem Malzen, typischerweise reichhaltig, brotig, etwas toastig, mit Spuren von Brotkruste. Mittelleichte bis mäßige würzig pfeffrigen Hopfenaromen. Sehr wenig bis wenig Diacetyl, gelegentlich wenig bis mittelwenig Schwefel und sehr wenig grüner Apfel oder andere durch Hefe erzeugte Noten. Karamell-, Biskuit- oder Röstmalzaromen sind unangebracht.
Mundgefühl
Mittlerer Körper, mit einer cremigen Textur und mittlerer Karbonisierung. Vollständig vergoren, ohne süße oder süßlichen Eindrücken
Gesamteindruck
Ein junges, unfiltriertes und unpasteurisiert Bier. Farblich zwischen Helles und Märzen einzuordnen, würzigere Hopfenaromen mit besserer Dämpfung. Interpretation in Farbbereich und Balance sind möglich, Alkohol bleibt aber im 4,8 ABV-Bereich. Balance kann von trocken, würzigen und hellen Interpretation von St. Georgen und Löwenbräu aus Buttenheim, bis dunkler und malzigeren Interpretation aus der Fränkischen Schweiz reichen. Dieser Stiel ist vor allem eine Methode einfache gut trinkbare Biere für die Nachbarschaft, aus lokalen Zutaten, herzustellen und frisch zu servieren. Balanciert, mit Fokus auf gute Trinkbarkeit und Bekömmlichkeit.
Zutaten
Malz variiert, obwohl traditionelle Deutsche Versionen, vor allem fränkische helle und Farbmalze, dominieren. Die merkliche Eleganz entsteht durch die Verwendung von hochqualitativen lokalen Zutaten, besonders dem Malz. Spalt oder andere typische würzigen lokalen Hopfen werden verwendet. Sparsame fränkische Brauer benutzen, aufgrund hohen Energiekosten, selten das Dekoktionsverfahren.
Geschichte
Kellerbier war der klassige, historische Stiel, bevor es in anderen Bereichen eingeführt wurde. Die originale, älter Variante des Kellerbiers war ein einfaches Bier, das in lokalen Kneipen serviert wurde, und nicht lang genug gelagert wurde, um hell/klar zu werden. Viele Brauer in Franken nutzten einige dieser jungen Biere um sie im Sommer bei Festen, wie dem Annafest (seit 1840) im Juli in Forchheim, auszuschenken. Dort war es Tradition das Bier direkt aus dem Lagerfass zu trinken.
Kommentar
Die besten Beispiele für bernsteinfarbene Kellerbiere findet man nur in den vielen fränkischen Brauereien (Da dieses Bier am besten frisch serviert wird, und die Art diesen Stiel zu servieren ein wichtiger Bestandteil des Stieles ist). In Flaschen gefüllte Varianten haben selten die Frische, den Hopfencharakter und Jungbiernoten, wie sie in gezapften Versionen vorkommen.
Beispiele
(local) Greif, Eichhorn, Nederkeller, Hebendanz (bottled) Buttenheimer Kaiserdom Kellerbier, Kulmbacher Monchshof Kellerbier, Leikeim Kellerbier, Löwenbräu Kellerbier, Mahr’s Kellerbier, St. Georgen Kellerbier, Tucher Kellerbier Naturtrub
Notizen
Meistens ist dieser Stiel ein junge, nicht filtrierte, unpasteurisierte, hopfigere Version des Münchner Helles oder Märzen. Die Versionen aus der Fränkischen Schweiz können auch ins dunkle Bernstein oder Braun gehen.