Details des Biertyps

Name
Bri­tish Strong Ale
Style Gui­de
BJCP 2015
BJCP
17 A
Alko­hol
5.5 - 8.0 %vol
Stamm­wür­ze
13.75 - 20 °P
Rest­ex­trakt
3.75 - 5.5 %gew
Bit­te­re
30 - 60 IBU
Far­be
20 - 57.5 EBC
Aus­se­hen
Tief­gol­de­ne bis dunk­le röt­lich­brau­ne Far­be (vie­le sind ziem­lich dun­kel). Im All­ge­mei­nen klar, obwohl dunk­le­re Ver­sio­nen fast undurch­sich­tig sein kön­nen. Mäßi­ge bis gerin­ge creme- bis hell­brau­ne Schaum­kro­ne, mit durch­schnitt­li­cher Haltbarkeit.
Geschmack
Mitt­le­rer bis star­ker Malz­cha­rak­ter, oft reich an nussi­gen, Tof­fee- oder Kara­mell-Aro­men. Leich­te Scho­ko­la­den­no­ten fin­den sich manch­mal in dunk­le­ren Bie­ren. Kann eine inter­es­san­te Geschmacks­kom­ple­xi­tät durch Brau­zu­cker auf­wei­sen. Die Balan­ce ist oft mal­zig, kann aber gut gehopft sein, was den Ein­druck der Mal­zig­keit beein­flusst. Mäßig fruch­ti­ge Ester sind üblich, oft mit einem dunk­len Frucht- oder Tro­cken­frucht­cha­rak­ter. Der Abgang kann von halb­tro­cken bis etwas süß vari­ie­ren. Die alko­ho­li­sche Stär­ke soll­te deut­lich, aber nicht über­wäl­ti­gend sein. Diace­tyl ist gering bis gar nicht vor­han­den und ist im All­ge­mei­nen nicht erwünscht.
Geruch
Mal­zig-süß mit fruch­ti­gen Estern, oft mit einer kom­ple­xen Mischung aus Tro­cken­früch­ten, Kara­mell, Nüs­sen, Tof­fee und/oder ande­ren spe­zi­el­len Malz­aro­men. Eini­ge Alko­hol­no­ten sind akzep­ta­bel, soll­ten aber nicht scharf oder lösungs­mit­tel­ar­tig sein. Hop­fen­aro­men kön­nen stark vari­ie­ren, haben aber typi­scher­wei­se erdi­ge, har­zi­ge, fruch­ti­ge und/oder blu­mi­ge Noten. Die Balan­ce kann stark vari­ie­ren, aber die meis­ten Bei­spie­le haben eine Mischung aus Malz, Frucht, Hop­fen und Alko­hol in unter­schied­li­cher Intensität.
Mund­ge­fühl
Mitt­le­rer bis vol­ler, zäh­flüs­si­ger Kör­per. Die alko­ho­li­sche Wär­me ist oft offen­sicht­lich und immer will­kom­men. Gerin­ge bis mäßi­ge Kar­bo­ni­sie­rung. Glat­te Textur.
Gesamt­ein­druck
Ein Ale mit respek­ta­blem Alko­hol­ge­halt, das tra­di­tio­nell in Fla­schen abge­füllt, dar­in nach­ge­gärt und gela­gert wird. Es kann eine gro­ße Band­brei­te an Inter­pre­ta­tio­nen haben, aber die meis­ten haben unter­schied­li­che Gra­de an mal­zi­gem Reich­tum, spä­tem Hop­fen und Bit­ter­keit, fruch­ti­gen Estern und Alko­hol­wär­me. Juro­ren soll­ten eine gro­ße Band­brei­te an Cha­rak­te­ren zulas­sen. Solan­ge das Bier inner­halb des Alko­hol­be­reichs liegt und einen inter­es­san­ten “bri­ti­schen” Cha­rak­ter hat, passt es wahr­schein­lich zum Stil. Die Malz- und Zusatz­aro­men und die Inten­si­tät kön­nen stark vari­ie­ren, aber jede Kom­bi­na­ti­on soll­te zu einem ange­neh­men Gau­men­er­leb­nis führen.
Zuta­ten
Die Schrot­sor­ten vari­ie­ren, oft basie­rend auf hel­lem Malz mit Kara­mell- und Spe­zi­al­mal­zen. Eini­ge dunk­le­re Bei­spie­le deu­ten dar­auf hin, dass dunk­le Mal­ze (z. B. Cho­co­la­te-, Black-Malz) ange­mes­sen sein kön­nen, aller­dings spar­sam, um einen über­mä­ßig gerös­te­ten Cha­rak­ter zu ver­mei­den. Zucker­hal­ti­ge Zusät­ze sind üblich, eben­so wie stär­ke­hal­ti­ge Zusät­ze (Mais, Gers­ten­flo­cken, Wei­zen). Der Aro­ma­hop­fen ist tra­di­tio­nell englisch.
Geschich­te
Das Erbe vari­iert, da die­se Kate­go­rie im All­ge­mei­nen eine Grup­pie­rung von nicht ver­wand­ten klei­ne­ren Sti­len mit begrenz­ter Pro­duk­ti­on wider­spie­gelt. Eini­ge sind his­to­ri­sche Nach­bil­dun­gen, wäh­rend ande­re modern sind. Eini­ge stam­men direkt von älte­ren Sti­len ab, wie z. B. Bur­ton Ales, wäh­rend ande­re eine his­to­ri­sche Ver­bin­dung mit älte­ren Bie­ren auf­recht­erhal­ten. Als Grup­pie­rung ist der Begriff rela­tiv modern, da Bie­re die­ser Stär­ke­klas­se in ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten nicht unge­wöhn­lich gewe­sen wären. Ver­wen­den Sie die­se Kate­go­rie­grup­pie­rung nicht, um his­to­ri­sche Bezie­hun­gen zwi­schen Bei­spie­len abzu­lei­ten, dies ist fast eine moder­ne bri­ti­sche Spe­zia­li­tä­ten­ka­te­go­rie, bei der das “beson­de­re” Attri­but der Alko­hol­ge­halt ist.
Kom­men­tar
Da es sich eher um eine Ein­stiegs­ka­te­go­rie als um einen Stil han­delt, kön­nen die Stär­ke und der Cha­rak­ter der Bei­spie­le stark vari­ie­ren. Passt in den Stil­be­reich zwi­schen Bie­ren mit nor­ma­ler Stamm­wür­ze (star­ke Bit­ters, Brown Ales, eng­li­sche Por­ters) und Bar­ley­wi­nes. Kann hel­le mal­zig-hop­fi­ge Bie­re, eng­li­sche Win­ter­wär­mer, star­ke dunk­le Milds, klei­ne­re Bur­ton Ales und ande­re ein­zig­ar­ti­ge Bie­re im nor­ma­len Gra­vi­täts­be­reich umfas­sen, die nicht in ande­re Kate­go­rien pas­sen. Tra­di­tio­nell ein fla­schen­kon­di­tio­nier­tes Pro­dukt, das für die Lage­rung im Kel­ler geeig­net ist.
Bei­spie­le
Fuller’s 1845, Harvey’s Eliza­be­than Ale, J.W. Lees Man­ches­ter Star, Samu­el Smith’s Win­ter Wel­co­me, Young’s Win­ter Warmer
Noti­zen
Deut­li­che Über­schnei­dung in der Schwe­re mit Old Ales, aber ohne scha­len oder geal­ter­ten Cha­rak­ter. Eine brei­te Palet­te von Inter­pre­ta­tio­nen ist mög­lich. Soll­te nicht so reich­hal­tig oder stark wie ein eng­li­scher Bar­ley­wi­ne sein. Stär­ker als die stär­ke­ren All­tags­bie­re (Strong Bit­ters, Brown Ales, Por­ters). Mehr Spe­zi­al­malz- und/oder Zucker­cha­rak­ter als Ame­ri­can Strong Ales.