Details des Biertyps

Name
Eng­lish IPA
Style Gui­de
BJCP 2015
BJCP
12 C
Alko­hol
5.0 - 7.5 %vol
Stamm­wür­ze
12.5 - 18.75 °P
Rest­ex­trakt
2.5 - 4.5 %gew
Bit­te­re
40 - 60 IBU
Far­be
15 - 36 EBC
Aus­se­hen
Die Far­be reicht von gol­den bis tief bern­stein­far­ben, aber die meis­ten sind ziem­lich blass. Soll­te klar sein, obwohl unge­fil­ter­te, kalt­ge­hopf­te Ver­sio­nen ein wenig trüb sein kön­nen. Mäßig gro­ße, anhal­ten­de Schaum­kro­ne mit creme­far­be­ner Farbe.
Geschmack
Das Hop­fen­aro­ma ist mit­tel bis stark, mit einer mode­ra­ten bis durch­set­zungs­fä­hi­gen Hop­fen­bit­te­re. Der Hop­fen­ge­schmack soll­te ähn­lich wie das Aro­ma sein (blu­mig, wür­zig-pfeff­rig, zitrus-oran­ge und/oder leicht gra­sig). Der Malz­ge­schmack soll­te mit­tel-nied­rig bis mit­tel sein und etwas bro­tig sein, optio­nal mit leich­ten bis mit­tel-leich­ten bis­kuit­ar­ti­gen, toas­ti­gen, tof­fee­ar­ti­gen und/oder kara­mel­li­gen Aspek­ten. Mit­tel-nied­ri­ge bis mitt­le­re Fruch­tig­keit. Der Abgang ist mit­tel­tro­cken bis sehr tro­cken, und die Bit­ter­keit kann bis in den Nach­ge­schmack hin­ein anhal­ten, soll­te aber nicht harsch sein. Die Balan­ce geht in Rich­tung des Hop­fens, aber das Malz soll­te immer noch spür­bar unter­stüt­zen. Wenn Was­ser mit hohem Sul­fat­ge­halt ver­wen­det wird, sind in der Regel ein aus­ge­prägt mine­ra­li­scher, tro­cke­ner Abgang, ein gewis­ses Schwe­fel­aro­ma und eine anhal­ten­de Bit­ter­keit vor­han­den. In stär­ke­ren Ver­sio­nen kann ein rei­ner Alko­hol­ge­schmack fest­ge­stellt wer­den. Eiche ist bei die­sem Stil unangebracht.
Geruch
Ein mäßi­ges bis mäßig hohes Hop­fen­aro­ma von blu­mi­ger, wür­zig-pfeff­ri­ger oder zitrus-oran­ger Natur ist typisch. Ein leicht gra­si­ges tro­cke­nes Hop­fen­aro­ma ist akzep­ta­bel, aber nicht erfor­der­lich. Eine mäßig nied­ri­ge kara­mell­ar­ti­ge oder rös­ti­ge Malz­prä­senz ist optio­nal. Gerin­ge bis mäßi­ge Fruch­tig­keit ist akzep­ta­bel. Eini­ge Ver­sio­nen kön­nen eine schwef­li­ge Note haben, obwohl die­ser Cha­rak­ter nicht zwin­gend erfor­der­lich ist.
Mund­ge­fühl
Wei­ches, mit­tel-leich­tes bis mit­tel­kräf­ti­ges Mund­ge­fühl ohne hop­fen­be­ding­te Adstrin­genz, obwohl eine mode­ra­te bis mit­tel­ho­he Kar­bo­ni­sie­rung trotz unter­stüt­zen­der Malz­prä­senz zu einem ins­ge­samt tro­cke­nen Gefühl füh­ren kann. Eine gerin­ge, sanf­te Alko­ho­le­r­wär­mung kann und soll­te bei stär­ke­ren (aber nicht allen) Ver­sio­nen wahr­ge­nom­men werden.
Gesamt­ein­druck
Ein hop­fi­ges, mit­tel­star­kes, sehr gut abge­mil­der­tes hel­les bri­ti­sches Ale mit einem tro­cke­nen Abgang und einem hop­fi­gen Aro­ma und Geschmack. Klas­si­sche bri­ti­sche Zuta­ten sor­gen für das bes­te Geschmacksprofil.
Zuta­ten
Pale Ale Malz. Eng­li­scher Hop­fen ist tra­di­tio­nell, beson­ders als Finis­hing-Hop­fen. Hoch­ver­gä­ren­de bri­ti­sche Ale-Hefe. Raf­fi­nier­ter Zucker kann in eini­gen Ver­sio­nen ver­wen­det wer­den. Eini­ge Ver­sio­nen kön­nen einen Sul­fat­cha­rak­ter vom Bur­ton-Typ-Was­ser auf­wei­sen, aber dies ist für den Stil nicht wesentlich.
Geschich­te
Die Berich­te über sei­ne Ursprün­ge vari­ie­ren, aber die meis­ten stim­men dar­in über­ein, dass das, was spä­ter als IPA bekannt wur­de, ein hel­les Ale war, das in den spä­ten 1700er und frü­hen 1800er Jah­ren für den Ver­sand nach Indi­en vor­be­rei­tet wur­de. Geor­ge Hodgson von der Bow Bre­wery wur­de in den frü­hen 1800er Jah­ren als Expor­teur von IPA bekannt und ist der ers­te Name, der häu­fig im Zusam­men­hang mit des­sen Popu­la­ri­tät genannt wird. Wie bei allen eng­li­schen Bie­ren mit einer lan­gen Geschich­te änder­te sich die Popu­la­ri­tät und die Rezep­tur des Pro­dukts im Lau­fe der Zeit. Die Bur­ton-Braue­rei­en mit ihrem hoch­sul­fat­hal­ti­gen Was­ser waren in der Lage, IPA erfolg­reich zu brau­en und began­nen ihre Vor­herr­schaft auf die­sem Markt in den 1830er Jah­ren, etwa zu der Zeit, als der Name India Pale Ale zum ers­ten Mal ver­wen­det wur­de. Stär­ke und Popu­la­ri­tät nah­men im Lau­fe der Zeit ab, und der Stil ver­schwand prak­tisch in der zwei­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts. Der Name wur­de oft ver­wen­det, um Pale Ales und Bit­ters zu beschrei­ben, also nichts Beson­de­res (ein Trend, der sich bei eini­gen moder­nen bri­ti­schen Bei­spie­len fort­setzt). Der Stil erleb­te in den 1980er Jah­ren eine Wie­der­ent­de­ckung durch die Craft Bier­sze­ne und wird in die­sem Leit­fa­den beschrie­ben. Moder­ne Bei­spie­le sind von klas­si­schen Ver­sio­nen inspi­riert, aber man soll­te nicht davon aus­ge­hen, dass sie eine unge­bro­che­ne Abstam­mung mit genau dem­sel­ben Pro­fil haben. White Shield ist wahr­schein­lich das Bei­spiel mit der längs­ten Abstam­mung, das auf die star­ken Bur­ton IPAs von frü­her zurück­geht und erst­mals 1829 gebraut wurde.
Kom­men­tar
Die Attri­bu­te von IPA, die wich­tig waren, damit es in gutem Zustand in Indi­en ankam, waren, dass es sehr gut abge­mil­dert und stark gehopft war. Nur weil IPA auf die­se Wei­se ver­schifft wur­de, heißt das nicht, dass nicht auch ande­re Bie­re (wie Por­ter) nach Indi­en geschickt wur­den, dass IPA erfun­den wur­de, um nach Indi­en geschickt zu wer­den, dass IPA stär­ker gehopft war als ande­re halt­ba­re Bie­re oder dass der Alko­hol­ge­halt für die dama­li­ge Zeit unge­wöhn­lich war. Vie­le moder­ne Bei­spie­le, die als IPA bezeich­net wer­den, sind ziem­lich schwach in der Stär­ke. Laut CAMRA sind “soge­nann­te IPAs mit Stär­ken um die 3,5 % nicht stil­echt.” Der eng­li­sche Bier­his­to­ri­ker Mar­tyn Cor­nell hat kom­men­tiert, dass sol­che Bie­re “nicht wirk­lich von einem gewöhn­li­chen Bit­ter zu unter­schei­den sind.” Wir ent­schei­den uns daher, die­sen Quel­len für unse­re Richt­li­ni­en zuzu­stim­men und nicht dem, was eini­ge moder­ne bri­ti­sche Braue­rei­en als IPA bezeich­nen; sei­en Sie sich ein­fach die­ser bei­den Haupt­ty­pen von IPAs auf dem heu­ti­gen bri­ti­schen Markt bewusst.
Bei­spie­le
Free­mi­ner Tra­fal­gar IPA, Fuller’s Ben­gal Lan­cer IPA, Mean­ti­me India Pale Ale, Rid­ge­way IPA, Sum­mit True Brit IPA, Thorn­bridge Jai­pur, Wort­hing­ton White Shield
Noti­zen
Hat im All­ge­mei­nen mehr spä­te Hop­fen­ga­ben und weni­ger Fruch­tig­keit und/oder Kara­mell als bri­ti­sche Pale Ales und Bit­ters. Hat weni­ger Hop­fen­in­ten­si­tät und einen aus­ge­präg­te­ren Malz­ge­schmack als typi­sche ame­ri­ka­ni­sche Versionen.