Details des Biertyps

Name
Aus­tra­li­an Spar­k­ling Ale
Style Gui­de
BJCP 2015
BJCP
12 B
Alko­hol
4.5 - 6.0 %vol
Stamm­wür­ze
9.5 - 12.5 °P
Rest­ex­trakt
1 - 1.5 %gew
Bit­te­re
20 - 35 IBU
Far­be
9.5 - 17.5 EBC
Aus­se­hen
Tie­fes Gelb bis hel­les Bern­stein, oft mit­tel­gol­den. Gro­ße, halt­ba­re, wei­ße Schaum­kro­ne mit klei­nen Bläs­chen. Merk­bar spru­delnd, durch die hohe Kar­bo­ni­sie­rung. Dekan­tiert besitzt es eine bril­lan­te Klar­heit, wird aber beim Ein­schen­ken typi­scher­wei­se trüb, durch mit­flie­ßen­de Hefe.
Geschmack
Mäßig bis leicht abge­run­de­tes, getrei­di­ges bis bro­ti­ges Malz­aro­ma, anfangs mild bis mal­zig-süß, aber eine mitt­le­re bis mit­tel­star­ke Bit­ter­keit macht sich schnell breit, um das Malz aus­zu­glei­chen. Kara­mell­no­ten sind typi­scher­wei­se nicht vor­han­den. Hoch­ver­go­ren, mit einem tro­cke­nen Abgang mit anhal­ten­der Bit­ter­keit, obwohl der Kör­per einen Ein­druck von Fül­le ver­mit­telt. Mitt­le­res bis mit­tel­star­kes Hop­fen­aro­ma, etwas erdig und mög­li­cher­wei­se kräu­tig, har­zig, pfeff­rig oder metal­li­sche, aber nicht blu­mig, bis in den Nach­ge­schmack anhal­tend. Mäßig-hoher bis mäßig-gerin­ger Ester­ge­halt, meist Apfel oder Bir­ne. Bana­ne ist optio­nal, soll­te aber nie domi­nant sein. Kann leicht mine­ra­lisch oder schwe­fel­hal­tig sein, beson­ders, wenn Hefe vor­han­den ist. Soll­te nicht fade sein.
Geruch
Ziem­lich wei­ches, sau­be­res Aro­ma mit einer aus­ge­wo­ge­nen Mischung aus Estern, Hop­fen, Malz und Hefe - alle mode­rat bis gering in der Inten­si­tät. Die Ester erin­nern oft an Bir­nen und Äpfel, mög­li­cher­wei­se mit einem sehr leich­ten Hauch von Bana­ne (optio­nal). Der Hop­fen ist erdig, krau­tig oder kann den cha­rak­te­ris­ti­schen eisen­ar­ti­gen Geruch von Pri­de of Ring­wood-Hop­fen auf­wei­sen. Das Malz kann von neu­tral getrei­dig über mäßig süß bis leicht bro­tig rei­chen. Kara­mell soll­te nicht zu erken­nen sein. Sehr fri­sche Bei­spie­le kön­nen einen leicht hefi­gen, schwef­li­gen Geruch haben.
Mund­ge­fühl
Hohe bis sehr hohe Kar­bo­ni­sie­rung, die mund­fül­len­den Bläs­chen und einen kna­cki­gen, sprit­zi­gen Koh­len­säu­re­biss ergibt. Mitt­le­rer bis mit­tel­vol­ler Kör­per, ten­den­zi­ell höher, wenn Hefe mit ein­ge­gos­sen wird. Weich, aber gasig. Stär­ke­re Ver­sio­nen kön­nen eine leich­te Alko­hol­wär­me auf­wei­sen, schwä­che­re Vari­an­ten jedoch nicht. Sehr gut abge­mil­dert; soll­te kei­ne Rest­sü­ße haben.
Gesamt­ein­druck
Weich und aus­ge­wo­gen, alle Kom­po­nen­ten ver­schmel­zen mit ähn­li­cher Inten­si­tät mit­ein­an­der. Mode­ra­te Aro­men, die aus­tra­li­sche Zuta­ten prä­sen­tie­ren. Gro­ße Geschmacks­di­men­si­on. Sehr trink­bar, geeig­net für ein hei­ßes Kli­ma. Ver­lässt sich auf den Hefecharakter.
Zuta­ten
Leicht gedarr­tes aus­tra­li­sches 2-rei­hi­ges hel­les Malz, Pils-Sor­ten kön­nen ver­wen­det wer­den. Gerin­ge Men­gen an Kara­mel­mal­zen wer­den nur zur Farb­ein­stel­lung ver­wen­det. Moder­ne Bei­spie­le ver­wen­den kei­ne Zusatz­stof­fe, Rohr­zu­cker nur um eine Grund­la­ge zu schaf­fen. His­to­ri­sche Bei­spie­le, die 45% 2-rei­hi­ges, 30% höhe­res Pro­te­in­malz (6-rei­hig) ver­wen­den, wür­den etwa 25% Zucker ver­wen­den, um den Stick­stoff­ge­halt zu ver­dün­nen. Tra­di­tio­nell wird aus­tra­li­scher Hop­fen ver­wen­det, Clus­ter und Gol­dings, bis er ab Mit­te der 1960er Jah­re durch Pri­de of Ring­wood ersetzt wur­de. Hoch­ver­gä­ren­de Hefe vom Typ Bur­ton (typisch aus­tra­li­scher Stamm). Varia­bles Was­ser­pro­fil, typi­scher­wei­se mit nied­ri­gem Kar­bo­nat- und mode­ra­tem Sulfatgehalt.
Geschich­te
Braue­rei­auf­zeich­nun­gen zei­gen, dass der Groß­teil des im 19. Jahr­hun­dert gebrau­ten aus­tra­li­schen Biers vom Fass XXX (Mild) und Por­ter war. Ale in Fla­schen wur­de ursprüng­lich ent­wi­ckelt, um mit impor­tier­ten Pale Ales von bri­ti­schen Braue­rei­en wie Bass und Wm Youn­ger’ Monk zu kon­kur­rie­ren. Zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts kam Pale Ale in Fla­schen aus der Mode und “leich­te­re” Lager­bie­re waren vor­her­schend. Vie­le aus­tra­li­sche Spar­k­ling und Pale Ales wur­den als Ales eti­ket­tiert, waren aber in Wirk­lich­keit unter­gä­ri­ge Lager­bie­re mit sehr ähn­li­chen Schrot­bil­dern wie die Ales, die sie ersetz­ten. Coo­pers aus Ade­lai­de, Süd­aus­tra­li­en, ist die ein­zi­ge über­le­ben­de Braue­rei, die den Spar­k­ling Ale-Stil herstellt.
Kom­men­tar
Coo­pers stellt sein Flagg­schiff Spar­k­ling Ale seit 1862 her, obwohl sich die Rezep­tur im Lau­fe der Jah­re geän­dert hat. Heut­zu­ta­ge hat das Bier eine bril­lan­te Klar­heit, wenn es dekan­tiert wird, aber Gast­wir­te gie­ßen oft den größ­ten Teil des Bie­res in ein Glas, schwen­ken dann die Fla­sche und schüt­ten die gesam­te Hefe hin­ein. In man­chen Bars wird die Fla­sche über die The­ke gerollt. Wenn das Bier vom Fass ser­viert wird, weist die Braue­rei die Wir­te an, das Fass umzu­dre­hen, um die Hefe auf­zu­wir­beln. Ein trü­bes Aus­se­hen für den Stil scheint eine moder­ne Ver­brau­cher­prä­fe­renz zu sein. Immer natür­lich koh­len­säu­re­hal­tig, auch im Fass. Ein Gegen­warts­bier, das am bes­ten frisch genos­sen wird.
Bei­spie­le
Coo­pers Ori­gi­nal Pale Ale, Coo­pers Spar­k­ling Ale
Noti­zen
Ober­fläch­lich betrach­tet ähnelt es den Eng­lish Pale Ales, obwohl es viel stär­ker kar­bo­ni­siert ist, weni­ger Kara­mell und weni­ger spä­te Hop­fen­ga­ben ent­hält und den typi­schen aus­tra­li­schen Hefe­stamm und die aus­tra­li­sche Hop­fen­sor­te prä­sen­tiert. Bit­te­rer als die IBUs ver­mu­ten las­sen, auf­grund der hohen Ver­gräg­rad, der nied­ri­gen End­gra­vi­tät und des etwas gro­ben Hopfens.