Name
Weizenbock
Style Guide
BJCP 2015
BJCP
10 C
Alkohol
6.5 - 9.0 %vol
Stammwürze
16 - 22.5 °P
Restextrakt
3.75 - 5.5 %gew
Bittere
15 - 30 IBU
Farbe
15 - 65.5 EBC
Aussehen
Es existieren Helle und Dunkle Varianten. Die Hellen sind hellgold bis hell-bernsteinfarbend und die Dunklen sind bernsteinfarbend bis dunkel-rubin-braun. Eine sehr dichte, schaumige, langanhaltende, weiße bis weißliche (helle Versionen) oder bräunliche (dunkle Versionen) Schaumkrone ist charakteristisch. Der hohe Proteingehalt des Weizens beeinträchtigt die Klarheit, in diesen traditionell unfiltrierten Bierstiels, wobei der Grad der Trübung variieren kann. Aufgewirbeltes Hefesediment trägt zur Trübung bei.
Geschmack
Ein mäßig-starker bis starken malzschweren Geschmack gepaart mit einen signifikanten brotig-getreidiger Weizengeschmack. Hellere Varianten besitzen eine brotige, toastige, getreidig-süße Malzschwere, während dunkle Versionen einen tieferen, brotig-schweren oder toastigen Malzgeschmack mit signifikanten Melanoidin, optional mit Karamell. Leichter bis mäßiger Bananen- und Gewürzcharakter (Nelke, Vanille) der Hefe. Dunkle Versionen besitzen ein Geschmack von dunklen Früchten (Pflaumen, Zwetschken, Trauben, Rosinen), besonders, wenn sie älter werden. Ein leichter Schokoladencharakter (aber nicht brenzlig) ist optional in dunklen Varianten. Kein Hopfengeschmack. Eine leichte Hopfenbittere kann ein leicht süßes Mundgefühl erzeugen, das Bier hat aber ein typischen trocknen Abgang (manchmal durch ein leichten Alkoholcharakter verstärkt). Das Zusammenspiel zwischen Malz, Hefe und Alkohol sorgt für eine Komplexität, die mit den Alter noch verstärkt wird.
Geruch
Mäßig-starker bis starker, malz-schwerer Charakter mit einer signifikanten brotig-getreidigen Weizenkomponente. Hellere Versionen besitzen eine brotig-toastige Malzschwere, während dunkle Varianten eine tiefere, schwerere Malzpräsenz, mit signifikanten Melanoidin besitzt. Die Malzkomponente ist ähnlich der des Hellen Bocks für helle Varianten (getreidige süße Schwere, leichte Toastigkeit) oder der eines Dunklen Bocks für dunkle Varianten (brotige malzige Schwere, starke Toastigkeit, optional Karamell). Die Hefe erzeugt den typischen Weißbiercharakter (Banane, Nelke, Vanille), welcher mäßig- leicht bis mäßig-schwer ausgeprägt sein kann. Dunkle Versionen können ein Aroma von dunklen Früchten (Pflaumen, Zwetschken, Trauben, Rosinen) besitzen, besonders, wenn sie älter werden. Ein leichtes bis mäßiges Alkoholaroma ist akzeptabel, sollten aber nicht scharf oder nach Lösungsmittel riechen. Kein Hopfenaroma. Das Zusammenspiel von Malz, Hefe und Alkohol erzeugt ein komplexes, einladendes und merkbares Bouquet.
Mundgefühl
Mäßig-voller bis voller Körper. Eine weiche oder kremige Textur ist typisch, sowie ein wärmender Eindruck des hohen Alkoholgehalts. Mäßige bis starke Karbonisierung.
Gesamteindruck
Ein starkes, malziges, fruchtiges, weizenbasiertes obergäriges Bier, das die besten Malz- und Hefegeschmäcker des Weißbiers (hell oder dunkel), mit der Malzschwere, Stärke und Körper des dunklen Bocks oder Doppelbock verbindet.
Zutaten
Ein hoher Prozentsatz der Schüttung besteht aus Weizenmalz (Nach deutscher Brautradition mindestens 50%, kann aber bis 70% sein), der Rest der Schüttung besteht aus Münchner- und/oder Wiener Malz in dunkleren Versionen und Pilsner Malz in helleren Varianten. Farbmalze können sparsam verwendet werden. Eine traditionelle Dekoktionsmaische kann für einen passenden Körper sorgen, ohne aufdringlich süß zu sein. Weißbierhefe erzeugt den typischen würzigen und fruchtigen Charakter. Eine zu warme oder zu kalte Gärung sorgt dafür, dass die Phenole und Ester unbalanciert sein kann, und Fehlgeschmäcker entstehen können. Die Wahl des Hopfens ist im Grunde irrelevant, alte deutsche Sorten sind aber am traditionellsten.
Geschichte
Der älteste obergärige Weizendoppelbock ist der Aventinus, der 1907 in der Schneider-Weisse-Brauerei (in München) entwickelt wurde.
Kommentar
Ein Weißbier, das auf Bock- oder Doppelbockstärke eingebraut wird. Schneider hat sogar eine Eisbockvariante produziert. Es existieren dunkle und helle Varianten, wobei dunkle weiterverbreitet sind. Helle Versionen besitzen meist eine weniger schwere Malzkompläxität und enthalten meist mehr Hopfen, ähnlich wie beim Doppelbock. Leicht oxidiertes Melanoidin erzeugt ein schwerer, intensiver Geschmack und Geruch, der meist in älteren kommerziellen Bieren zu finden sind, jüngere Versionen besitzen diesen Charakter nicht. Gut gealterte Beispiele können eine Sherry-artige Komplexität entwickeln.
Beispiele
Dark -Eisenbahn Weizenbock, Plank Bavarian Dunkler Weizenbock, Penn Weizenbock, Schneider Unser Aventinus; Pale -Plank Bavarian Heller Weizenbock, Weihenstephaner Vitus
Notizen
Stärker und schwerer als ein helles Weißbier oder dunkles Weißbier, aber mit ähnlichen Hefecharakter. Besser vergleichbar mit dem Doppelbockstiel, mit hellen und dunklen Varianten. Kann in Stärke stark variieren, sind aber meistens im Alkohollbereich vom Bock bis Doppelbock.