Details des Biertyps

Name
Alt­bier
Style Gui­de
BJCP 2015
BJCP
7 B
Alko­hol
4.3 - 5.5 %vol
Stamm­wür­ze
11 - 13 °P
Rest­ex­trakt
2 - 3.5 %gew
Bit­te­re
25 - 50 IBU
Far­be
28 - 44 EBC
Aus­se­hen
Die Far­be reicht von hel­lem Bern­stein bis zu dunk­lem Kup­fer, fast schon braun. Röt­li­che Bron­ze ist am häu­figs­ten. Bril­li­an­te Klar­heit. Dicke, kre­mi­ge, lang anhal­ten­de weiß­li­che Schaumkrone.
Geschmack
Spür­ba­re Hop­fen­bit­te­re aus­ba­lan­ciert mit kräf­ti­ger, aber rei­ner und fri­scher Mal­zig­keit. Die Prä­senz des Mal­zes wird gemil­dert von einer mäßi­gen bis mäßig-hohen Ver­gä­rung, wobei aber die ziem­lich schwe­ren, etwas getrei­di­gen und mal­zi­gen Aro­men deut­lich spür­bar blei­ben. Eini­ge Fruch­tes­ter (spe­zi­ell kirsch­ar­ti­ge) kön­nen die Lage­rung über­dau­ern. Ein lang anhal­ten­der, mit­tel­tro­cke­ner bis tro­cke­ner, bit­ter­sü­ßer oder nussi­ger Abgang zeugt sowohl von der Hop­fen­bit­te­re als auch von der Kom­ple­xi­tät des Mal­zes. Der wür­zi­ge, pfeff­ri­ge oder blu­mi­ge Hop­fen­ge­schmack kann mäßig bis gering sein. Kei­ne rös­ti­ger oder krat­zi­ger Malz­ge­schmack. Die deut­li­che Bit­te­re wird manch­mal durch die Mal­zig­keit über­deckt und kann dadurch gering bis mäßig wir­ken, wenn der Abgang nicht sehr tro­cken ist. Ein leich­ter schwef­li­ger oder mine­ra­li­scher Cha­rak­ter ist optional.
Geruch
Rei­nes, aber ker­ni­ges und kom­ple­xes Aro­ma von getrei­di­gem Malz und wür­zi­gem Hop­fen mit zurück­hal­ten­den Fruch­tes­tern (gering bis mit­tel-gering). Der Malz­cha­rak­ter spie­gelt mit Aro­men von geba­cke­nem Brot und nussig-taos­ti­gen Brot­krus­ten­aro­men die deut­schen Basis­mal­ze wider. Das Hop­fen­aro­ma kann von mäßig bis gering vari­ie­ren und hat die pfeff­ri­gen, wür­zi­gen, blu­mi­gen oder par­fum­ar­ti­gen Noten der Hop­fen des Saa­zer Typs.
Mund­ge­fühl
Mitt­le­rer Kör­per. Mitt­le­re bis mit­tel-hohe Kar­bo­ni­sie­rung, wobei sie beim Aus­schank vom Fass gerin­ger sein kann. Gerin­ge bis kei­ne Adstrin­genz. Trotz sei­ner Geschmacks­fül­le ist es leicht genug, um in sei­ne Hei­mat, den Düs­sel­dor­fer Knei­pen, als All­tags­bier getrun­ken zu werden.
Gesamt­ein­druck
Ein gut aus­ge­wo­ge­nes, hoch ver­go­re­nes, bit­te­res, aber mal­zi­ges, rei­nes und wei­ches bern­stein- bis kup­fer­far­be­nes deut­sches Bier. Die Bit­te­re wird durch kräf­ti­ge Mal­zig­keit aus­ba­lan­ciert, wobei aber Inten­si­tät und Cha­rac­ter der Mal­zig­keit mäßig bis hoch sein kann (die Bit­te­re erhöht sich mit der Malzigkeit).
Zuta­ten
Die Schüt­tung ist unter­schied­lich, besteht aber meist aus deut­schen Basis­mal­zen (meist Pils­ner, manch­mal Münch­ner) mit gerin­gen Men­gen von Kara­mell­malz sowie hel­lem und/oder dunk­lem Röst­malz zum Ein­stel­len der Far­be. Ent­hält manch­mal etwas Wei­zen­malz oder Wei­zen-Röst­malz. Spal­ter Hop­fen sind tra­di­tio­nell, aber ande­re Hop­fen des Saa­zer Typs kön­nen eben­so genutzt wer­den. Rein­tö­ni­ge, hoch ver­gä­ren­de ober­gä­ri­ge Hefe. Gemaischt wird trdi­tio­nell mit mehr­stu­fi­gen Infu­si­ons- oder Dekoktionsmaischen.
Geschich­te
Das tra­di­tio­nel­le Düs­sel­dor­fer Bier. “Alt” meint die alte ober­gä­ri­ge Brau­art, die üblich war, bevor die unter­gä­ri­ge Hefen ent­deckt und Lager­bie­re popu­lär wur­den. Vie­le der klas­si­schen Bei­spie­le fin­det man in den Alt­bier­knei­pen der Düs­sel­dor­fer Altstadt.
Kom­men­tar
Ein ober­gä­ri­ges Lager­bier, ver­go­ren bei küh­len ober­gä­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren (15-20C), oft bei unter­gä­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren nach­ver­go­ren (etwa 10C) und bei küh­len Tem­pe­ra­tu­ren gela­gert, um einen rei­ne­ren, wei­che­ren Geschmack zu erzeu­gen, als er für die meis­ten ober­gä­ri­gen Bie­re typisch ist. nDas Ueri­ge ist ein wun­der­vol­les Bier, aber mit einer viel agres­si­ve­ren Bit­te­re und kom­ple­xer als die meis­ten ande­re deut­schen Alt­bie­re. Es ver­hält sich wie das Ful­lers ESB in der Kate­go­rie der Strong Bit­ter: wohl­be­kannt, aber sti­lis­tisch ein Aus­rei­ßer. Alt­bie­re soll­ten nicht wie Ueri­ge-Kopien beur­teilt wer­den: erlaubt ist auch eine aus­ge­wo­ge­ne­re Bit­te­re (25-35 IBU ist typi­scher für die meis­ten deut­schen Alt­bie­re). Die stär­ke­ren Sti­cke und Dop­pel­sti­cke soll­ten nicht in die­ser Kate­go­rie ein­ge­reicht werden.
Bei­spie­le
Bol­ten Alt, Die­bels Alt, Füchs­chen Alt, Ori­gi­nal Schlüs­sel Alt, Schlös­ser Alt, Schu­ma­cher Alt, Ueri­ge Altbier
Noti­zen
Bit­te­rer und mal­zi­ger als inter­na­tio­na­le halb­dunk­le Lager­bie­re. Ziem­lich ähn­lich dem Cali­for­nia Com­mon, sowohl in der Pro­duk­ti­ons­tech­nik als auch bei Geschmack und Far­be des Biers, aber nicht bei den Zutaten.