Name
Deutsches Pils
Style Guide
BJCP 2015
BJCP
5 D
Alkohol
4.4 - 5.2 %vol
Stammwürze
11 - 12.5 °P
Restextrakt
2 - 3.25 %gew
Bittere
22 - 40 IBU
Farbe
4 - 12 EBC
Aussehen
Strohblond bis hellgold, glanzfein bis sehr klar mit einer kremigen, lang haltbaren weißen Schaumkrone.
Geschmack
Mittlere bis hohe Hopfenbittere dominiert das Mundgefühl und hängt bis in bleibt Nachgeschmack. Mäßige bis mäßig-geringe getreidig-süße Malzigkeit untrstützt die Hopfenbittere. Geringer bis starker blumiger, kräutriger oder würziger Hopfengeschmack. Reintöniges Gärprofil. Trockener bis mittel-trockener Abgang mit bitterem Nachgeschmack und leichtem Malzgeschmack. Exemplare, die mit Wasser mit hohem Sulfatanteil gebraut wurden, haben oft einen leichten schwefligen Geschmack, der die Trockenheit verstärkt und den Abgang verlängert - das ist akzeptabel, aber nicht notwendig. Einige Versionen haben einen weichen Abgang mit mehr Malzgeschmack, aber immer noch spürbarer Hopfenbittere und -Geschmack und einer in Richtung Bittere ausgewogene Balance.
Geruch
Mittel-geringer bis geringer schwer-getreidig-süßer Malzcharakter (oft mit leichten Noten von Honig und toastigen Crackern) und deutlicher blumiger, würziger oder kräutriger Hopfen. Reintöniges Gärprofil. Kann optional sehr leichte Schwefelnoten haben, die sowohl vom Wasser als auch von der Hefe stammen. Das Hopfenaroma ist mäßig-gering bis mäßig-stark, sollten aber die Malz-Präsenz nicht völlig dominieren. Eindimensionale Beispiele sind im Nachteil gegenüber komplexen Exemplaren, bei denen alle Zutaten spürbar sind. Kann sehr leichte Hintergrundnoten von DMS haben.
Mundgefühl
Mittel-leichter Körper- Mittlere bis hohe Karbonisierung.
Gesamteindruck
Ein goldfarbenes, hoch vergorenes untergäriges Bier mit leichtem Körper, exzellent haltbarer Schaumkrone und einem eleganten, blumigen Hopfenaroma. Knackig, rein und erfrischend zeigt das deutsche Pilsner die besten Qualitäten von deutschem Malz und Hopfen.
Zutaten
Kontinentales Pilsner Malz, deutsche Hopfensorten (speziell Sorten vom Saazer Typ wie Tettnanger, hallertauer und Spalter für Geschmack und Aroma; Saazer selbst ist weniger üblich), deutsche Lager-Hefe.
Geschichte
Vom tschechischen Pilner abgeleitet, um unter deutschen Bedingungen, speziel Wasser mit hohem Mineralanteil und einheimischen Hopfensorten zu entsprechen. In Deutschland zuerst in den 1870ern gebraut. Wurde nach dem zweiten Weltkrieg beliebter, als die deutschen Brauakademien moderne Techniken zu favorisierten. Zusammen mit seiner Schwesterbier, dem tschechischen Pilsner, ist es der Vorgänger der heute am weitesten verbreiteten Biersorten. Die durchschnittliche Bittere der meisten bekannten Sorten nahm über die Zeit deutlich ab.
Kommentar
Moderne Pilsner Biere sind oft heller, trockener im Angang und um so bitterer, je weiter man sich in Deutschland von Süd nach Nord bewegt, was oft die Zunahme des Sulfatanteil im Wasser widerspiegelt. Das bayrische Pilsner ist oft etwas weicher in der Bittere und zeigt mehr Malzcharakter und Aromen später Hopfengaben, hat aber immer noch genug Hopfen und einen ausreichend knackigen Abgang, um sich vom Hellen zu unterscheiden. Die Bezeichnung “Pils” ist in Deutschland mehr verbreitet als “Pilsner”, um es von tschechischen Stil zu unterscheiden und (wie manche sagen) ihm Respekt zu zollen.
Beispiele
König Pilsener, Left Hand Polestar Pils, Paulaner Premium Pils, Schönramer Pils, Stoudt Pils, Tröegs Sunshine Pils, Trumer Pils
Notizen
Leichterer Körper, heller, trockener, knackiger, höher vergoren, mit mehr nachhängender Bittere und höherer Karbonisierung als ein tschechisches helles Premium-Lager. Mehr Hopfencharakter, Malzgeschmack und Bittere als internationale helle Lager. Mehr Hopfencharakter und Bittere mit einem trockeneren, frischeren Abgang als ein Münchner Helles - das Helle hat mehr Malzgeschmack, aber vom gleichen Charakter wie das Pils.