Details des Biertyps

Name
Kölsch
Style Gui­de
BJCP 2015
BJCP
5 B
Alko­hol
4.4 - 5.2 %vol
Stamm­wür­ze
11 - 12.5 °P
Rest­ex­trakt
1.75 - 2.75 %gew
Bit­te­re
18 - 30 IBU
Far­be
8 - 12 EBC
Aus­se­hen
Hel­les bis sehr hel­les gold­gelb. Sehr klar (authen­ti­sche kom­mer­zi­el­le Ver­sio­nen sind glanz­fein fil­triert). Fei­ne wei­ße, aber even­tu­ell wenig halt­ba­re Schaumkrone.
Geschmack
Wei­ches, run­des Mund­ge­fühl mit sanf­tem, aus­ge­wo­ge­nem Geschmack von wei­chem, aber aus­ge­go­re­nen Malz, eine fast unmerk­li­chen Frucht­sü­ße aus der Gärung und mit­tel-gerin­ger bis gerin­ger Bit­te­re mit leicht tro­cke­nem und fri­schem Abgang (aber ohne krat­zi­gen Nach­ge­schmack). Die Mal­zig­keit geht in die getrei­dig-süß­li­che Rich­tung, mög­li­cher­wei­se mit ganz leich­ten bro­ti­gen oder honig­ar­ti­gen Noten. Der Hop­fen­ge­schmack kann unter­schied­lich von gering bis mäßig stark sein, wobei meist die Inten­si­tät mit­tel-gering bis mit­tel ist und einen blu­mi­gen, wür­zi­gen oder kräut­ri­gen Cha­rak­ter hat. Kann im Antrunk einen mal­zig-süßen Ein­druck machen, der aber nicht erfor­der­lich ist. Kei­ne spür­ba­re Rest­sü­ße. Kann einen leicht wei­ni­gen, mine­ra­li­schen oder schwef­li­gen Ton haben, der die Tro­cken­heit und Aus­ge­wo­gen­heit des Geschmacks betont. Ein leich­ter Wei­zen­ge­schmack ist sel­ten, aber kein Feh­ler. Sonst sehr rein.
Geruch
Wenig bis sehr wenig Malz­aro­ma mit getrei­dig-süßem Cha­rak­ter. Ein ange­neh­mes fei­nes Frucht­aro­ma aus der Gärung (Apfel, Kir­sche oder Bir­ne) ist akzep­ta­bel, aber nicht immer vor­han­den. Ein gerin­ges wür­zi­ges, kräue­ri­ges oder blu­mi­ges Hop­fen­aro­ma ist nur optio­nal, aber stil­ge­recht. Eini­ge Hefe­stäm­me erzeu­gen einen wei­ni­gen oder schwef­li­gen Cha­rak­ter (die­se Eigen­schaft ist auch nur optio­nal, aber kein Feh­ler). Ins­ge­samt ist die Inten­si­tät der Aro­men recht schwach, aber gene­rell gut aus­ba­lan­ciert, rein und frisch.
Mund­ge­fühl
Mit­tel-leich­ter bis mitt­le­rer Kör­per (meist mit­tel-leicht). Mitt­le­re bis mit­tel-hohe Kar­bo­ni­sie­rung. Weich und gene­rell frisch und gut ausgegoren.
Gesamt­ein­druck
Ein rei­nes, fri­sches, fein aus­ge­wo­ge­nes Bier, oft mit einem sehr leich­ten Hop­fen- und Frucht­cha­rak­ter. Durch­weg zurück­hal­ten­de Mal­zig­keit führt zu ange­nehm gut aus­ge­go­re­nen und erfri­schen­den Abgang. Die Fri­sche macht bei die­sem Bier den gro­ßen Unter­schied, weil die zar­ten Aro­men mit der Alte­rung schnell abneh­men. Bril­lan­te Klar­heit ist charakteristisch.
Zuta­ten
Tra­di­tio­nel­le deut­sche Hop­fen (Hal­ler­tau­er, Tett­nan­ger, Spal­ter oder Hers­bru­cker). Deut­sches Pils­ner oder Pale Ale Malz. Hoch und rein­tö­nig ver­gä­ren­de ober­gä­ri­ge Hefe. Bis zu 20% Wei­zen­malz kön­nen ein­ge­setzt wer­den, wobei das bei kom­mer­zi­el­len Ver­sio­nen eher sel­ten ist. Aktu­ell wird in kom­mer­zi­el­len Braue­rei­en warm ver­go­ren, kurz­zei­tig kalt kon­di­tio­niert und jung ausgeschenkt.
Geschich­te
In Köln gab es seit dem Mit­tel­al­ter eine ober­gä­ri­ge Brau­tra­di­ti­on, aber das heu­te als Kölsch bekann­te Bier wur­de erst im spä­ten 19. Jahr­hun­dert ent­wi­ckelt, um die mäch­ti­ge Kon­kur­renz der unter­gä­ri­gen hel­len Lager­bie­re zu bekämp­fen. “Kölsch” ist eine von der Kölsch Kon­ven­ti­on (1986) geschütz­te Bezeich­nung, die den etwa 20 Braue­rei­en in und um Köln vor­be­hal­ten ist. Die Kon­ven­ti­on defi­niert das Bier ein­fach als ein hel­les, hoch ver­go­re­nes, hop­fen­be­ton­tes, kla­res ober­gä­ri­ges Vollbier.
Kom­men­tar
In Deutsch­land als ein ober­gä­ri­ges gela­ger­tes Bier chark­te­r­i­siert. Jede Köl­ner Braue­rei pro­du­ziert ein Bier mit eige­nem Cha­rak­ter, und jede inter­pre­tiert die Kölsch Kon­ven­ti­on etwas unter­schied­lich. Es bei der Ver­kos­tung soll­te eine gro­ße Varia­ti­ons­brei­te zuge­las­sen wer­den. Tro­cke­ne­re Ver­sio­nen kön­nen hop­fi­ger oder bit­te­rer wir­ken als die IBU-Anga­be ver­mu­ten lässt. Durch die recht zar­ten Geschmacks­no­ten hat Kölsch eine rela­tiv kur­ze Halt­bar­keit - alä­te­re exem­pla­re und Impor­te zei­gen schnell Pro­bel­me durch Oxi­da­ti­on. In Köln wird das Bier in hohen, schma­len, “Stan­ge” genann­ten 0,2l-Gläsern serviert.
Bei­spie­le
Früh Kölsch, Gaf­fel Kölsch, Müh­len Kölsch, Reiss­dorf Kölsch, Sion Kölsch, Sün­ner Kölsch
Noti­zen
Untrai­nier­te Ver­kos­ter ver­wech­seln Kölsch leicht mit einem Cream Ale oder einem leich­ten Pils.